Jan-Christopher Rämer
Bezirksstadtrat für Bildung, Schule, Kultur und Sport
Wir freuen uns auf den
Besuch des Neuköllner Bezirksstadtrats für Bildung, Schule, Kultur und Sport:
Jan-Christopher Rämer. Doch dieses Ereignis ist überschattet von einem Unfall,
der bei einer Klassenfahrt einer Erstklässlerin das Leben gekostet hat. Die
Stimmung im Erzählcafé ist bedrückt; das Mädchen gehörte zu einer Schule aus
unserem Kiez. Einige von uns fühlen sich mit der Schule und den Lehrerinnen und
Lehrern eng verbunden. Nachdem der Bezirksstadtrat Platz genommen hat, halten
wir gemeinsam inne. Es tut gut einen Moment nicht zu reden.
Die Nachricht erreichte den Bezirksstadtrat beim
Theatertreffen der Neuköllner Grundschulen, wo er ein fröhliches und
anerkennendes Grußwort sprechen wollte. Für ihn allerdings stand die Welt
gerade still. Trotzdem durfte er sich noch
nichts anmerken lassen. Während der Theateraufführung, die an ihm
vorbeirauschte, versuchte er sich zu fassen. Das Grußwort gelang dann. Später
kümmerte er sich gemeinsam mit dem Oberschulrat um die betroffene Schule,
Kinder, Lehrer und Eltern, ließ die Klasse nach Hause holen und begleitete sie
bei der Trauerfeier.
Ein Unglück auf einer Klassenfahrt kann man trotz aller
Vorsichtsmaßnahmen nicht ausschließen, meint der Schulstadtrat. Es wäre falsch,
deshalb auf solche Reisen zu verzichten. Klassenfahrten gehören unverzichtbar
zur Schulbildung; die Kinder können wichtige Erfahrungen machen, die der Schulalltag
nicht bieten kann. Allerdings müssen die Voraussetzungen verbessert werden. So
hat Jan-Christopher Rämer gemeinsam mit Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey
das Projekt „Neuköllner Schwimmbär“ initiiert, damit mehr Kinder die
Möglichkeit bekommen Schwimmen zu lernen. Noch vor eineinhalb Jahren konnte
jedes zweite Kind der 3. Klasse nicht schwimmen! Hier geht es nicht um
Freizeitspaß, sondern ums Überleben.
Jan-Christopher erinnert sich, wie er sich fühlte, als sein
jüngster Bruder starb, der noch zur Schule ging. Er wollte ihn doch beschützen,
aber es stand nicht in seiner Macht. Die Schule des Bruders sorgte in
vorbildlicher Weise für einen Ort, wo die Mitschüler/innen trauern konnten.
Seine Freunde gestalteten das Grab und pflegen es regelmäßig. Jan-Christopher
brauchte viel Zeit, um den Verlust zu verarbeiten. Trotzdem ist diese Erfahrung
wichtig, findet er. Seitdem lebt er bewusster im Hier und Jetzt und nutzt die
Chancen, die sich ihm bieten.
Vielleicht ist er auch deshalb schon so jung Bezirksstadtrat
geworden. Denn als der Neuköllner Bürgermeister Heinz Buschkowsky zum 31. März
2015 seinen Ruhestand ankündigte und sich die amtierende Bildungsstadträtin Dr.
Franziska Giffey der Wahl zur neuen Bezirksbürgermeisterin stellte, beschloss
Jan-Christopher kurzentschlossen sich als Nachfolger im Bildungsressort ins
Gespräch zu bringen. „Ich kannte die Verwaltung, war ja gerade persönlicher
Referent des parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesbauministerium, konnte
Entscheidungen fällen und hatte keine Scheu vor dem riesigen Arbeitspensum, das
zwischen 60 bis 70 Wochenstunden umfasst. Aber das reizvollste an der neuen
Aufgabe war die „Heimkehr“ nach Neukölln, weg von der manchmal abgehobenen
Bundesebene zurück in den Heimatbezirk mit seinen konkreten Aufgaben. Ich
traute mir die Aufgabe zu und wollte sie trotz meiner erst 34 Jahre
übernehmen.“ Im April 2015 legte Jan-Christopher Rämer den Amtseid als neuer
Bezirksstadtrat für Bildung, Schule, Kultur und Sport ab.
Sein Weg bis dahin ist nur folgerichtig: Jan-Christopher
Rämer wird 1981 in Berlin geboren. 10 Jahre lang lebt er mit seinen Eltern und
den drei Geschwistern in Britz, dann folgen 10 weitere Jahre in Buckow. Seine
erste eigene Wohnung findet er an der Hermannstraße, die er ebenfalls 10 Jahre
bewohnt. Jan-Christopher kennt also sowohl den bürgerlichen Süden von Neukölln,
als auch den Norden, in dem viele Migranten leben, soziale Probleme offenkundig
sind und der noch nicht den Ruf als Partymeile hat. Er besucht die
Fritz-Karsen-Gemeinschaftsschule, die als Reformschule bekannt ist, und legt
dort sein Abitur ab.
Zum Zivildienst geht er nach Pforzheim, weil das eine gute
Gelegenheit ist, eine kleinere Stadt und das Bundesland Baden-Württemberg
kennenzulernen. Er hat die Aufgabe eines Hausmeisters in einem internationalen
Jugendclub zu übernehmen. Der Leiter des Clubs führt ihn in die Kommunalpolitik
Pforzheims ein. Er nimmt ihn mit zu fachlichen Treffen, erläutert ihm zum
Beispiel die Aufgaben des Jugendhilfeausschusses beim Bezirksstadtrat, wie die
politischen Entscheidungen gefällt werden und welche Rolle der
Oberbürgermeister hat. In Pforzheim entwickelt Jan-Christopher die Grundlagen
für sein kommunalpolitisches Verständnis.
Mit den Jugendlichen spielt er Fußball. Dabei lernt er
Flüchtlinge kennen und das Problem der „Residenzpflicht“. Es sind Albaner aus
dem Kosovo, die im Jahr 2000 vom Balkan nach Deutschland geflohen sind und die
zur Jugendclub-Mannschaft gehören. Immer wenn ein Auswärtsspiel – zum Beispiel
in einem benachbarten Landkreis – stattfindet, sind die jungen Albaner
ausgeschlossen.
Gleichzeitig ist der Aufenthalt in Pforzheim für ihn wie ein
„Auslandsjahr“, meint er scherzhaft, denn anfangs kann er die Menschen kaum
verstehen. Er muss sich erst in die verschiedenen Dialekte einhören, bis er zum
Beispiel das Badische vom Schwäbischen unterscheiden lernt. Aber er
„integriert“ sich schnell. In seiner Freizeit spielt er Eishockey beim ESC Bad
Liebenzell e.V. in der Baden-Württemberg-Liga. Über die Spiele wird in der
Lokalpresse ausführlich berichtet. Von Kindesbeinen an ist das sein
Lieblingssport. Im Eisstadion Neukölln hat er dreimal wöchentlich beim OSC
Berlin e.V. trainiert und war Kapitän unterschiedlicher Mannschaften. Wenn die
Pforzheimer Sportsfreunde von ihrem „G’schäft“ reden, glaubt Jan-Christopher er
habe es mit wohlhabenden selbstständigen Geschäftsleuten zu tun – das scheint
in diesem reichen Bundesland wohl üblich zu sein... Bis er nachfragt: es ist
das „Geschäft beim Daimler“ gemeint; er spielt also mit ganz normalen Arbeitern
und Angestellten.
An der Universität in Göttingen absolviert er das
Grundstudium im Fach Geografie, daneben vertieft er sich in die Fächer
Politikwissenschaft, Ethnologie und
Volkswirtschaftslehre. Er hat sich bewusst für eine kleine Universitätsstadt
mit nur rund 120.000 Einwohnern entschieden - als Kontrastprogramm zu Berlin.
Erst sollte es Heidelberg sein, doch als ihm dort anlässlich des Eignungstest
die vielen Touristen begegneten, suchte er nach einer Alternative. In Göttingen
lebt die Schwester seiner Freundin, die ihn in ihre studentische
Wohngemeinschaft aufnimmt. Sehr bald stellt er fest, dass es sich in der
kleinen Stadt sehr gut leben lässt. Neukölln ist mit seinen 300.000 Einwohnern
fast dreimal so groß wie Göttingen. Legt man die Stadtpläne beider Orte
übereinander, sieht man, dass es vom Hermannplatz bis Rudow weiter ist als von
den Vororten Weende bis Geismar, wobei die gesamte Innenstadt durchquert werden
muss. Innerhalb Göttingens braucht man nicht miteinander zu telefonieren, wie
es in Berlin üblich ist. Man springt schnell aufs Fahrrad und bespricht nach
ein paar Minuten Fahrzeit alles bei einer Tasse Kaffee. In einer kleinen Stadt
kann man in kurzer Zeit viel schaffen. Alle wichtigen Einrichtungen, auch die
Uni, befinden sich in der Innenstadt. Es ist auch nichts Ungewöhnliches in
Göttingen zu wohnen und beispielsweise in Kassel oder Frankfurt am Main zu
arbeiten. Der Arbeitsweg ist genau so zeitaufwendig wie für jemand, der beispielsweise
in Rudow wohnt und in Spandau arbeitet.
An der Uni in Göttingen beeindruckt ihn besonders der
Hochschullehrer, Parteienforscher und Sozialdemokrat Professor Peter Lösche.
Jan-Christopher fühlt sich zur autonomen grünen Hochschulgruppe hingezogen; er
sitzt für sie im Studierendenparlament. Er hat zwar den Ruf als „Sozi“, aber
der dortigen Juso-Hochschulgruppe wollte er nicht beitreten. Als
Jan-Christopher später Peter Lösche in Berlin wiedersieht, ist er längst
Juso-Vorsitzender in Neukölln und dem Professor freundschaftlich verbunden. Als
Genossen duzen sie sich nun. Peter Lösche sagt ihm, dass auch er einmal in
Neukölln Juso-Chef gewesen war, was Jan-Christopher tief beeindruckt. Leider
ist Peter Lösche im März 2016 verstorben.
Nach zweieinhalb Jahren, im Jahr 2004, kehrt Jan-Christopher
zurück nach Neukölln. Inzwischen kennt er Göttingen wie seine Westentasche, und
in den wenigen Kneipen trifft man immer dieselben Leute, besonders wenn man
Hochschulpolitik macht und Sozialwissenschaften studiert. Eine Veränderung ist
längst angesagt.
Sein Geografie-Studium setzt er an der Universität Potsdam
fort und schließt es mit der Magisterprüfung ab. Daneben absolviert er in
Neukölln ein Praktikum beim SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Dietmar Staffelt. Es
folgt der Eintritt in die SPD, nicht ohne sich intensiv mit den Parteiinhalten
auseinanderzusetzen. Manche Dinge sieht er kritisch. Aber er will nicht zu
denen gehören, die immer nur meckern, sondern etwas bewegen. Bei der SPD sieht
er die besten Möglichkeiten politische Arbeit zu machen. Doch der Anfang ist
ernüchternd. Der Parteiapparat erscheint ihm wie ein riesiger, schwer
beweglicher Tanker, den er in einem winzigen Ruderboot zu begleiten versucht.
Noch sind in der Neuköllner SPD nur wenige junge Leute aktiv, das ändert sich
jedoch mit dem zunehmenden Zuzug jüngerer Menschen in den Norden von Neukölln.
Jan-Christopher beginnt den Juso-Kreisverband wieder aufzubauen. Von 2005 bis
2008 ist er Juso-Kreisvorsitzender in Neukölln, danach stellvertretender
Juso-Landesvorsitzender und Mitglied des Juso-Bundesausschusses. Seit 2006 ist
er in der BVV Neukölln aktiv, erst als Bürgerdeputierter und von 2011- 2015 als
Bezirksverordneter sowie als Ausschussvorsitzender (des Ausschusses für
Grünflächen, Natur- und Umweltschutz, bis 2014). 2014 wird er zum Vorsitzenden
der SPD Gropiusstadt und zum stellvertretenden Kreisvorsitzenden der SPD
gewählt. Von 2012-2014 ist er darüber hinaus Mitglied im Landesvorstand der SPD
Berlin.
Jan-Christopher engagiert sich aber nicht nur in der Partei,
sondern auch konkret im Stadtteil. Von 2006-2011 ist er Sprecher des
Quartiersrates im Rahmen des Quartiersmanagements Körnerpark, außerdem
unterstützt er das Nachbarschaftsheim Neukölln e.V. durch seine Rolle als
Vorsitzender des Fachbeirats und von 2011-2014 als Mitglied des Vorstands. Die
Tätigkeit beim Quartiersmanagement vermittelt ihm entscheidende Impulse. Sie
ist eine wunderbare praktische Ergänzung zu seinem Studium der Stadtgeografie, bei
dem er sich u.a. mit Beteiligungsprozessen beschäftigt. Unter den
unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen in den Neuköllner Kiezen sind zwei, die
sich am wenigsten für eine konkrete Partizipation vor Ort gewinnen lassen: die
Jungen um die Zwanzig und Menschen mit Migrationshintergrund. Dafür gibt es
natürlich bestimmte Erklärungen. Jan-Christopher möchte jedenfalls nicht zu den
apathischen jungen Leuten gehören und engagiert sich bewusst. Im Quartiersrat
spielt Parteienzugehörigkeit keine Rolle; Priorität haben die gemeinsam
beschlossenen Verbesserungen für den Kiez. Jan-Christopher erlebt, wie sich aus
den Ideen der Bewohner Projekte entwickeln, die schließlich in die Realität
umgesetzt werden. Man muss sich nur darum bemühen. Stadtteilveränderungsprozesse
und Quartiersmanagement sind auch die Themen seiner Magisterarbeit.
Trotz dieser vielen ehrenamtlichen Aufgaben verliert
Jan-Christopher die Bundespolitik und auch sein mögliches Berufsfeld nicht aus
den Augen. Er wird studentischer Mitarbeiter beim Bundestagsabgeordneten Dr.
Ernst Dieter Rossmann, dem die kommunale Umsetzung politischer Ziele am Herzen
liegt. Er erlebt einen Chef, der sich Zeit für seine Mitarbeiter nimmt und sie
berät, auch wenn es spät am Abend ist. Dr. Rossmann ist u.a. Vorsitzender des
Deutschen Volkshochschulverbandes. Bei einer späteren Begegnung, als Jan-Christopher schon Bildungsstadtrat ist,
kann er ihm stolz sagen, dass er jetzt auch eine Volkshochschule hat ... Dann
wird er Referent des stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion
für den Bereich Stadtentwicklung. Sein Weg zu Arbeit mit der S-Bahn – von
Hermannstraße bis Unter den Linden – führt ihm täglich vor, wie weit auf dieser
relativ kurzen Strecke vom Arbeiter- und Migrantenviertel bis zum
Regierungsbezirk die soziale Schere auseinanderklafft. Das Quartiersmanagement ist eines der
Instrumente, mit denen das Leben in den Kiezen gerechter gestaltet werden kann.
Jan-Christopher berichtet seinem Chef immer wieder begeistert von den Plänen
und Erfolgen des Quartiersmanagements im Körnerkiez. Ihm ist längst klar, dass
der Bund das Volumen für die Städtebauförderung aufstocken und die SPD das
Thema erneut in ihr Wahlprogramm aufnehmen muss.
Als er 2013 persönlicher Referent des Parlamentarischen
Staatssekretärs im Bau- und Umwelt-Bundesministerium (im Verantwortungsbereich
Städtebauförderung und Soziale Stadt) wird, kann er sein Fachwissen und die
praktischen Erfahrungen an entscheidender Stelle einbringen. Er ist dabei, als
in den Koalitionsgesprächen noch unter der Leitung von Minister Dr. Peter
Ramsauer (CSU) die Höhe der Bundesmittel für die Städtebauförderung verhandelt
wird. Das SPD-Förderziel – Erhöhung von 455 auf 750 Millionen Euro – wird
durchgesetzt und erstaunlicherweise von der CDU gar nicht angezweifelt.
Jan-Christopher darf den Staatssekretär durch das Quartiersmanagement-Gebiet
Körnerpark führen und ihn auch später bei einer Deutschlandreise begleiten, um
ihm die Ergebnisse von Bürgerbeteiligung in der Praxis zu erläutern. Wenn man weiß, wie viele Bolzplätze,
Hausaufgabenhilfen, Kita-Sprachförderungen usw. in der nächsten
Legislaturperiode realisiert werden können, bekommen die dafür bestimmten
Gelder ihre eigene Wertigkeit.
Aufgabe des Parlamentarischen Staatssekretärs – und somit
auch seines persönlichen Referenten - ist es ebenfalls, die politischen
Beschlüsse aus den Koalitionsverhandlungen umzusetzen. Die Mitarbeiter des
Umwelt- und Bauministeriums haben die Verwaltungs- und haushaltstechnischen
Vorschriften zu entwickeln, damit die Gelder verteilt werden können.
Jan-Christopher sieht große Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb der Verwaltung
und muss sein Vorurteil, dass Verwaltung manchmal umständlich ist, revidieren.
Nach einem Jahr sind die Programme aufgelegt, und die Fördermittel des Bundes
können fließen. Jetzt sind die Länder und Kommunen an der Reihe. Die
Finanzierung in den einzelnen Quartiersmanagementgebieten wird je zu einem
Drittel, von Bund, Land und Kommune getragen. Berlin hat mehr als 30 QM-Gebiete
und trägt als Land und Kommune zwei Drittel der Kosten.
In dieser Situation nutzt Jan-Christopher die Chance als
Bezirksstadtrat nach Neukölln zurückzukehren, dorthin, „wo das Geld ausgegeben
wird“. Manche seiner Kollegen halten diese Entscheidung das Ministerium zu
verlassen in puncto „Karriere“ für nicht vernünftig, doch Jan-Christopher will
sich unbedingt der konkreten Arbeit im Bezirk widmen. Im Körnerkiez kann er
Projekte besichtigen, die er vor wenigen Jahren mit in die Wege geleitet hat,
wie die Umgestaltung des Kirsten-Heise-Platzes, den Vorplatz und die
Caféteria des Albrecht-Dürer-Gymnasiums,
den Bolzplatz neben dem Körnerpark. Es
freut ihn, dass die Milieuschutzverordnung für bestimmte Nord-Neuköllner Kieze
erlassen wurde, wofür er als Mitglied des Ausschusses für Stadtentwicklung der
Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung gekämpft hat. Sein Aufgabenbereich im
schwierigen Bezirk Neukölln ist natürlich noch viel größer. Er ist für 60
Schulen zuständig sowie zahlreiche Kultur- und Sporteinrichtungen. Alle seine
Schulen hat er in den ersten Monaten besucht. Weitere Schulprojekte sind in
Arbeit. Im Juni dieses Jahres eröffnete er gemeinsam mit der Bürgermeisterin
die große 100-Tage-Feier anlässlich des hundertsten Geburtstags des Körnerparks
– in historischen Kostümen.
Jan-Christopher arbeitet gern und viel für Neukölln. Mit
seinen jetzt 35 Jahren ist er der jüngste männliche Bezirksstadtrat in Berlin.
Auf korrekte Kleidung legt er deshalb besonders viel Wert, auch um den oftmals
viel älteren Mitarbeitern mit Respekt zu begegnen. Er bemüht sich ein „guter
Chef“ zu sein, indem er die Arbeit im Team und „auf Augenhöhe“ bevorzugt. Er
ist frisch verheiratet. Dass er privat wenig Zeit hat, versteht seine Frau; sie ist
selbst politisch aktiv.